Ein Projekt von akicam inspiriert von alten Zeiten in Stuttgart. Good old times reloaded in Hamburg sozusagen. Gepostet wird alles was bewegt. Bücher, Filme, Bilder, Ausgehen, Lifestyle, Essen, trinken, anziehen, ausziehen, heiraten, Nachtleben, leben in Ottensen ... Was geht!

Mittwoch, 2. Juni 2010

wie ein Satellit

ja, ich/wir habe/n am Wochenende auch gekuckt. Ich hatte ja eigentlich nicht so viel Lust dazu, weil ich verschiedene Befürchtungen hatte. Besonders genervt haben mich in den Jahren zuvor diese SMS Abstimmungen der ganzen Ost und Balkanländer. Dieses offensichtlich offensive abstimmen für den Nachbarn - ganz unabhängig von vorhanden sein (irgend)einer Qualität. Klar, über Geschmack lässt sich ja immer streiten, aber das war mir irgendwie immer zu krass.
... Aber zunächst mal - Was bisher geschah:
Am vorvergangenen Wochenende haben Kerstin und ich verabredet, dass sie bei mir ins Exil gehen könnte, weil in ihrer Wohnung wiederum eine vertriebene Männerkochgruppe Zuflucht finden sollte. Bei einem kurzen Telefongespräch am späten Samstag Vormittag wurde deshalb kurzerhand beschlossen, die Gunst der Stunde und das zwischenzeitlich gute Wetter zu nutzen und den Eurovison Song Contest mit einem kleinen Mädels Angrillen zu verbinden. Die Lenamania war offensichtlich irgendwie schon auf uns übergegangen, obwohl wir beide den Song (wie wir am Abend festgestellt haben) noch nicht ein einziges Mal vollständig gehört hatte. Ich für meinen Teil hatte auch keine der USFO Sendungen gesehen. Alles was bei mir angekommen war, war mehr oder weniger ein "Rauschen"... (Lena Meyer Landrut.... Lena... Erste eigene CD... Oslo... Satellite... Lena auf Platz eins...) Die Schwiegermutter berichtete ganz angetan von der Castingsendung und dass "diese" Lena Meyer Landrut ja ganz toll sei und überhaupt ein paar tolle Kandidaten bei Herrn Raab zu sehen gewesen seien etc.etc. Wirklich interessiert hab ich mich für die ganze Schose nicht. Ganz davon abgesehen, dass ich sehr froh bin nicht mehr quasi auf dem Kiez zu wohnen und wirklich jeden Trubel, der dort stattfindet hautnah mitbekommen zu müssen. So war ich wieder einmal froh darüber, dass wir wieder etwas entfernter vom Spielbudenplatz wohnen, wo ja dann irgendwie der Bär tanzen sollte. Wenn schon ESC kucken, dann wenigstens so wir früher den Grand Prix de la Chanson - gnaz relaxed im Fernsehn.
So. Wir hatten uns also verabredet. Kerstin hatte eine Flasche rosé Prosecco und 12 Nürnberger Bratwürste avisiert, ich hatte noch was Grillfleisch eingekauft und ein kleines französisches Landbrot. Dann noch kurz Nina und Klaus (der dann noch noch zu fertig vom Vorabend war) eingeladen und ab dafür.
Ich war grade fertig mit dem letzten Frikadellen-Gemüse-Päckchen, als das erste Mädel schon vor der Tür stand. (Lustig - es keuchen immer alle so, wenn sie hier oben ankommen) Das andere Mädel kam dann auch und wir konnten schon mal ein bißchen vorglühen (in zweierlei Hinsicht) ;) Sehr nett - auf dem Balkon sitzend mit Grill und rosa Schaumwein, den Fernseher im Blick. Es konnte los gehen...

Relativ pünktlich zur Show hatte ich auch die Würste und das Fleisch fertig gegrillt. Wir konnten also beginnen, das alles auf uns wirken zu lassen. Ein nützliches Hilfsmittel war die Seite aus dem Hamburger Abendblatt mit einer kurzen Besprechung sämtlicher Künstler und ihrer Darbietungen. Wir haben uns köstlich amüsiert.
Den als Favorit gehandelten Belgier fand ich langweilig. Wahrscheinlich hatte der bei mir aber auch verloren, weil ich eine Abneigung gegen James Blunt habe und jemand unvorsichtigerweise geschrieben hatte der sei mit eben jenem Herrn zu vergleichen. Ninas Favorit war er trotzdem und das andere Mädel fand den glaub ich auch nicht so schlecht.
Als dann die Schmetterlingsflügel von 3+2 (3+1? 2+???) aufgingen gab es ein kurzes Aufkreischen - Das hat sogar noch die Föhnwelle der Sängerin getoppt - Obwohl - mit Flügeln hat sogar die Frisur irgendwie Sinn gemacht, weil die Haarspraygefestigten Haarrollen plötzlich wie die Fühler eines Schmetterlings wirkten.
Das Aufblühen des Baumes aus dem "Apricot Stone" hat Kerstin dann verpasst, weil die dachte die Flügel könne nun nichts mehr toppen. Tja. (Wie haben die das eigentlich mit der Bühne gemacht? Ich meine die ganzen Sachen da drauf gebracht und wieder runter gebracht. Beeindruckend irgendwie)
Dazwischen haben wir festgestellt, dass wir empfänglich für folkloristische Elemente sind und das der Rhythmus der gängigen Fußballlieder doch wenigstens macht, dass man ins Wippen kommt, was ja nicht unangenehm ist.
Und die Kommentare von Herrn Urban fand ich auch lustig. "Ein paar Pailletten hätten es doch auch getan" - "Und es schneit sogar"
Bis dahin hatten wir uns jedenfalls schon ganz gut amüsiert. Jetzt waren wir bereit für die Punktevergabe… Und die war ja der Knüller. Ich mochte Hape, wie er erst mit der Masse mitgesungen hat, bevor er die acht Punkte verkündet hat und dann wieder Zitat Peter Urban: "mich tritt ein Pferd" *lol* es war einfach nur gut. Und am Ende dieser stetig wachsende Abstand. Am Anfang hatte man ja noch gedacht "OK, letzter Platz wird's nicht" aber dann kam da ja richtig Zug rein. Einfach schön.
Wir waren inzwischen zu Rotwein Amicelli und Gummibärchen übergegangen und konnten das irgendwie nicht glauben, was da vor sich ging. So saßen wir hier gemütlich auf dem Sofa, relativ sprachlos und haben uns die ausgelassenen Massen auf dem Spielbudenplatz angekuckt. Easy.
Dann war noch die 211211 besetzt und Kerstin dachte am Bahnhof wird es ja wohl ein Taxi geben… Von wegen. Taxi fahren war nich. War ja aber auch irgendwie klar. Bei den Menschenmassen, die nach der Show und bei einsetzendem Regen nun doch alle mal heim wollten. Da war dann doch Bus fahren angesagt (was aber auch geht von hier aus - und aufs Taxi hätte sie wahrscheinlich länger als 7 Minuten gewartet in dieser historischen Nacht)

Ja und jetzt hab ich einen Ohrwurm. (Ich hab neulich gelesen, dass eine Ohrwurmstudie ergeben hat, dass sich Ohrwürmer bis zu drei Wochen halten…) Mal kucken wie lange sich die Lena Manie hält, aber, um im Lena-Sprech" zu bleiben, wenn die Jungs in Südafrika jetzt noch "die Lena machen" bleibt der Wurm vielleicht noch ein bisschen länger im Ohr: "like a Satellite… hm hm hm hm hm hmm hm hmm hm …"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen